Zusammenfassung
Bei 153 Patienten mit akutem Myokardinfarkt wurde während mehrtägiger Dauerüberwachung
der Einfluß einer Antikoagulantientherapie mit Heparin auf die Art und Häufigkeit
von Herzrhythmusstörungen untersucht. Dabei konnte eine Patientengruppe (n = 84),
bei der die Heparinbehandlung innerhalb der ersten sechs Stunden nach Klinikaufnahme
begonnen wurde, einer zweiten vergleichbaren Gruppe (n = 69) mit einem Behandlungsbeginn
von der 12. bis 24. Stunde gegenübergestellt werden. Eine Zunahme der Arrhythmiehäufigkeit
konnte durch die Heparintherapie nicht festgestellt werden. Dagegen wurde eine signifikante
Häufung supraventrikulärer Extrasystolen in der verspätet mit Heparin behandelten
Patientengruppe beobachtet. Eine signifikante Beeinflussung des Infarktverlaufes war
durch den unterschiedlichen Behandlungsbeginn nicht nachweisbar. Die Letalität während
des durchschnittlich vierwöchigen Klinikaufenthaltes betrug 15,5 bzw. 13,0%.
Summary
Continuous monitoring for several days was undertaken in 153 patients with acute myocardial
infarction receiving treatment. One group (84) in whom heparin administration had
been started within the first six hours after admission to hospital was contrasted
with a comparable one (69) in whom heparin treatment had not been started for 12-24
hours. There was no evidence that heparin treatment had increased the incidence of
arrhythmias. But there was a significantly increased frequency of supraventricular
extrasystoles in the patients on delayed heparin treatment. There was no significant
difference between the two groups with regard to the course of the infarction. The
death-rate during the four-week hospitalization was 15.5 and 13.0%, respectively.